Niavaran Palast

Das ganze Huhn aka. Tehran No° 2

Neben dem Verkehr und dem leckeren Essen denke ich oft an die vielen Paläste, in die uns unsere Gastgeber geführt haben. Es fing an mit einem Besuch des Niavaran-Palastes im Nord-Osten der Stadt. Ein schicker Palast, der erst Mitte der 70er gebaut wurde und dessen Dach sich komplett zurückfahren lässt, sollte man Lust auf Sterne bekommen. Bis zur Revolution wohnten hier Mohammed Reza Pahlevi und seine Frau Farah.

Neben den Ereignissen rund um die Revolution ist mir von dieser Tour wieder einmal relativ unnützes Wissen im Kopf hängen geblieben, dass Pahlevi dasselbe Schweizer Internat wie Julian Casablancas besuchte und sich zwei ihrer vier Kinder später in den USA das Leben nahmen. Die Macht in einem Land zu verlieren ist die eine Sache, aber zwei Kinder durch Selbstmord zu verlieren – bis zum Tourende im Parkgelände empfand ich vor allem Mitleid. Unser indischer Freund A. war ganz begeistert von der schönen ehemaligen Königin, ich war ganz begeistert von einem ihrer Porträts, dass Sie mit Katze und einer Art Gitarre zeigte. Alles was man braucht, quasi.

Und dann war da noch das Mittagessen bei dem ich Hühnchen in Granatapfelsoße bestellte und ein ganzes gefülltes Huhn bekam. Und die brandneue und größte Fußgängerbrücke Teherans, die Tabiat Brücke, über die uns unsere Gastgeber voller Stolz führten. In einer Stadt, die im Smog beinahe erstickt, ist so eine nagelneue Fußgängerbrücke auch etwas auf das man richtig stolz sein kann, wie ich finde.

Eigentlich wollte ich heute noch über das Schauspiel in Arabisch schreiben, aber das muss warten. Den letzten Abend bevor sich Herr P. wieder aus dem Staub macht und Richtung Indien fliegt will ich schließlich noch ein bisschen geniessen.