fast -77%

Artikel aus der NZZ Ressort Wissenschaft über den Rückgang der Biomasse fliegender Insekten in Schutzgebieten (!)

Wo sind die Insekten hin?

Und die Befunde der Forscher sind durchaus drastisch: Über die Jahreszeiten berechnet war die Biomasse fliegender Insekten im Jahr 2016 gegenüber 1989 um fast 77 Prozent zurückgegangen, und sie betraf alle Lebensraumtypen gleichermassen.

Bienen machen Schule im Ländle

Die diesjährige Bienen machen Schule Tagung findet in Vorarlberg statt! In Hohenems, von 07.09.-09.09.2017. Das genaue Programm gibt es hier, für weitere Infos und Anmeldung bitte hier entlang!

Die Tagung „Bienen machen Schule“ ist mit ca. 150 Teilnehmenden ein beliebtes, länderübergreifendes Forum für praxisbezogene Umweltbildung, naturwissenschaftliches und ganzheitliches Lernen an formellen und informellen Lernorten. Die Veranstaltung bietet Konzepte zur Integration der Bienen in den Unterricht, in die Bienen-AG oder in die außerschulische Kinder- und Jugendbildung. Die Teilnehmer erhalten fachbezogene sowie fächerübergreifende Arbeitsanleitungen und Vorschläge für Unterrichtseinheiten rund um die Themen Bienen, Blüten und Biodiversität. Darüber hinaus können sie praktisches Wissen für die Arbeit in der Schulimkerei erwerben.

Eingeladen sind Lehrkräfte aller Schulformen und Klassenstufen; Erzieher und Imker, die gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten sowie Umweltpädagogen, Landwirte, Obst- und Gartenbauvereine, Landschaftsplaner und -architekten.

Die Tagung „Bienen machen Schule“ findet jedes Jahr statt und wanderte bisher durch Deutschland. Aus Anlass des aktuellen INTERREG-Projektes „Blühendes Bodenseeland“ und auf Einladung des Netzwerkes Blühendes Vorarlberg findet die Tagung 2017 dieses Mal in Vorarlberg statt. Die Tagung wird zur LehrerInnen- Fortbildung empfohlen.

Sativa, kleiner Bär & Honig

Ich treibe mich rum auf Feldern und in Gewächshäusern. Letztens bei Sativa in Rheinau (CH) und der Gärtnerei Hartmann in Ludesch („bei der Barbara“), im Rahmen des Arche Noah Kurses für Saatgutgärtnerei.

In Rheinau führte uns Esther Meduna von ProSpecieRara in ein paar generelle Aspekte der Saatgutvermehrung und Saatgutpolitik ein, mitsamt eines unterhaltsamen Genetikspiels, gefolgt von der Führung durch die verschiedenen Arbeitsbereiche von Sativa durch Amadeus Zschunke, vom Feld bis zur Abfüllung, wir wollten einfach alles sehen…! 🙂

Mein kleines Saatgutprojekt mit den Radieschen musste ich leider in den Wind schießen (viel zu wenige Pflanzen!), dafür beginne ich nun ein Neues mit sinnvollen Zahlen zu Gunsten der genetischen Vielfalt. Und mit einer ganz anderen Pflanze. In den Wind schießen bedeutet in diesem Sinne, dass ich die Samen nur für unseren eigenen Garten ernte und diese dann nur für den Zweck des Essens pflanze. Die Schoten sind schon richtig dick und die Bienen freuen sich mächtig über die vielen bunten Blüten.

Durch dieses Herumtreiben wieder eine ganze Menge Menschen kennengelernt und so viel aufgenommen und so viele Aha-Momente, dass ich Abends kaum mehr zu gebrauchen war. Nicht zuletzt auch wegen der Hitze.

 

Und – letztens hatte ich noch von dieser einen Pflanze geschrieben, die mir plötzlich neu untergekommen ist, der Färberwau, und schwups, ein paar Tage später hielt ich dann auch schon eine Tüte Samen in Händen. Die Zu-Fälle wollen nicht enden…(es hilft aber auch mit anderen Samengärtner darüber zu reden, für welche Pflanzen man sich interessiert, denn das Interesse ist oft ein geteiltes).

Und bevor ich vergesse es zu erwähnen – Honigernte war angesagt! Mein Bergvolk trägt derzeit fleißig Waldhonig ein, ein Teil davon war schon schleuderbar. Wie es sich für eine ordentliche Honigernte gehört, half ein interessierter kleiner Bär mit, zumindest eine Zeit lang, und seine große Schwester durfte Fotos machen. Wie man es schafft bei einer Honigernte von oben bis unten zu kleben, ist mir nach wie vor ein Rätsel, aber es scheint dazuzugehören.

 

 

 

Färber-Wow!

Auf dem Heimweg nach einem Familienwochenende in der Schwäbischen Alb trafen wir zufällig auf den ältesten namentlich erwähnten Ort Deutschlands, die Heuneburg. Und wie der Zufall so spielt, war der Zeitpunkt genau richtig, denn ein Archäologe hatte gerade mit einer Führung losgelegt, die Dank des regnerischen Wetters eher sachte besucht war. Schade, denn der Archäologe war richtig gut drauf und gab einen ausführlichen Einblick in das Leben der keltischen FürstInnen und die Ausgrabungsarbeiten vor Ort und in ganz Mitteleuropa. Zufällig gab es anschließend dann noch eine Pferdeshow mit keltisch gekleideten Reitern, die Kinder waren begeistert! Im Freilichtmuseum Heuneburg befindet sich auch ein kleiner Garten, in dem ich dann trotz des schlechten Wetters eine Honigbiene gesehen habe, an einer imposant großen Staude, die ich bislang noch nie bewusst wahrgenommen hatte.

Es war ein Färberwau (lat. Reseda luteola, auch Gelb- oder Gilbkraut, engl. weld), der, wie mir später klar wurde, als Bienenweide nicht unbekannt ist. Er spendet mäßig Nektar und ordentlich Pollen und ist eine alte Färberpflanze. Wäre das Wetter besser gewesen, dann hätte es wahrscheinlich nur so gesummt, im keltischen Gärtchen. Die Samen gibt es bei diversen Bio-Saatgut-Anbietern online zu kaufen, bei der nächsten Wanderung in meiner Umgebung werd ich aber mal Ausschau halten, denn die Pflanze sollte bei uns eigentlich ebenso wild vorkommen.

Färberwau

Färberwau mit Honigbiene im Freilichtmuseum Heuneburg (DE)

 

vielleicht waren wir zu langsam

Ich war es definitiv. Eben erst mitgekriegt, dass Die Höchste Eisenbahn heute Abend im Spielboden in Dornbirn gastiert. Quasi jetzt.

Jetzt kann ich aber nicht dort sein. Deswegen bleib ich hier und höre den Höchste Eisenbahn Ohrwurm, mache gedanklich viele mehr oder weniger gelungene Wortwitze über den Zusammenhang zwischen Bandnamen und der Vorstellung, dass ich da jetzt wirklich rasend schnell hin müsste (ha ha ha) und arbeite mal weiter.

 

 

omg omg omg

Hüpfen vor Freude. Kein Dauerzustand, kommt aber vor. Vorgestern zum Beispiel, als ich zufällig darüber gestolpert bin, dass Wildbirds & Peacedrums im Sommer ganz in meiner Nähe spielen werden.

What?!

Es gibt kaum Musiker, deren Musik ich so oft und so gerne höre. Gute Rhythmen, fantastische Stimme und Shows, die alle Erwartungen sprengen. Wie vor 7 Jahren, als sie im Södra Teatern in Stockholm spielten und wir gerade nach Schweden gezogen waren. Am Ende war ein ganzer Chor mit auf der Bühne, archaisch und überwältigend und richtig gutes Bühnenlicht.

Und Mariams Soloprojekt „Mariam the Believer“ find ich nicht weniger gut, ganz im Gegenteil.

Die Location für das Konzert im August ist auch etwas ganz Besonderes, die Remise in Bezau, in der das Wälderbähnle untergebracht ist, wenn es nicht gerade fährt und zwischen Langen und Doren einen Gast verliert. Letzteres kann man nur verstehen, wenn man in Vorarlberg aufgewachsen ist und das Wälderbähnle-Lied bei jedem Schulwandertag mit voller Inbrunst schreisingen durfte.

Whaaaaat?!

Ich kann´s noch nicht ganz fassen, in mir hüpft es vor Vorfreude! Tickets sind gesichert, wer vor Vorfreude mithüpfen will, der plane den 11. August auf dem Bezau Beatz Festival mit Wildbirds & Peacedrums ein!

Wo bin ich?

 

Ich hab die Ausbildung abgeschlossen. Facharbeiterin Bienenwirtschaft. Die Prüfungen liefen gut. Ich könnte auch sagen, ausgezeichnet.

Ich habe viele neue Menschen kennengelernt. Beim Imkerinnentag mit Undine Westphal in der Schweiz. Inspiration für neue Projekte geholt, Verbundenheit getankt, vom Vortragsstil gelernt, Neugier für die Bienenkugel entwickelt und beim Mittagessen mein meine Erfahrungen weitergegeben. Die beste Prüfungsvorbereitung wohlgemerkt – das eigene Wissen formulieren, weitergeben und sich Fragen stellen müssen.

Ich hab mir einen schicken Imkeranzug zugelegt, endlich passende Handschuhe gefunden. Passend im Sinne von Sensibilität und dem vernünftigen Mix zwischen Sicherheit und Spüren. Nicht im Sinne von Farbe.

Ich hab meine Vereinsmitgliedschaften neu geordnet und werde bis Herbst mein Wissen über Saatgut und Saatgutpolitik vertiefen.

Ich hab mir eine Social Media Auszeit genommen. War wunderbar und so einfach. Nun wieder hungrig auf mehr Gemeinschaft. Auch hier – neu geordnet, was mir wichtig ist.

Ich habe einen alten Schmerz neu entdeckt. Lästig. Und überraschend, ich dachte, das ist Jahre her und eh alles cool. Aber – da muss ich nochmal ran, mal was Neues ausprobieren. Atmen.

Und Bukowski wieder entdeckt. Früher heiß geliebt, dann irgendwann zu düster und jetzt plötzlich wieder ansprechend. Auf eine lichte Art und Weise.

your life is your life
don’t let it be clubbed into dank submission.
be on the watch.
there are ways out.
there is a light somewhere.
it may not be much light but
it beats the darkness.
be on the watch.
the gods will offer you chances.
know them.
take them.
you can’t beat death but
you can beat death in life, sometimes.
and the more often you learn to do it,
the more light there will be.
your life is your life.
know it while you have it.
you are marvelous
the gods wait to delight
in you.

aus: Charles Bukowski, Betting on the Muse: Poems and Stories

Ein Gartenzwerg hat endlich seinen Weg zu mir gefunden. Nicht nur irgendein Gartenzwerg, sondern ein Imkerzwerg. Er hält einen Bienenkorb, darauf sitzen allerdings zwei Wespen. Eine schöne Erinnerung daran Räuberei zu vermeiden, wie mein innere Führung augenzwinkernd meint.

Ich laufe wieder. Mit Trainingsplan und Halbmarathonziel. Die fiese Erkältung von letzter Woche bringt das Ziel so kurz vor dem Erreichen jedoch ins Schwanken. Ich tröste mich, der Frühling hat gerade erst begonnen und im Sommer und Herbst ist auch noch Zeit für  sportliches Kräftemessen.

Und das Schönste zum Schluss: Ich bin wieder Tante geworden. Willkommen, Kleiner!